Kaum waren wir aus der U-Bahn-Station ans Tageslicht getreten, zeigte uns Shanghai, warum die Stadt als eine der am weitesten entwickelten Metropolen Chinas gilt. Über uns spannten sich auf mehreren Ebenen mit einem Mal nicht mehr Wolkenkratzer, sondern voll behängte Wäscheleinen.
Solche Örtlichkeiten sollte man genauso wie bestimmte Friseursalons besser meiden, weil sich hinter ihnen eigentlich Bordelle verstecken. Einen fröhlichen Anfang des Zwischenseminars gab es allerdings auf der Dachterrasse des Hostels sogar kostenlos. War die Shanghai-Crew wieder gut in der Heimatstadt angekommen? Mit welchen Gschichtle wartete meine Mitschwäbin Theresa auf?
Was hatte Homezone-Homie Jeanne in der Zwischenzeit erlebt? Fragen über Fragen, die man am liebsten alle gleichzeitig ausdiskutieren wollte. Letztendlich gelang es unseren fürsorglichen Seminarleiterinnen Sandra und Kerstin erst, uns ruhigzustellen, als sie Lebkuchen und Spekulatius aus Deutschland hervorholten.
So starteten wir genüsslich kauend in den offiziellen Teil unserer gemeinsamen Zeit und stellten uns zusammen seelisch und moralisch auf ein intensives, arbeitsames und, wie Sandra es mit ihrem unglaublich sympathischen serbischen Akzent zu sagen pflegt, supersexy Seminar ein.
Wo man in Wuhan ein etwas besseres Loch im Boden erwartete, konnte man sich hier auf eine beheizte Klobrille setzen und allerlei Knöpfe mit lustigen Bildchen bestaunen, die beim Drücken vermutlich noch lustigere Effekte erzielen würden. Wer braucht noch Klopapier, wenn man sich auch einfach trockenföhnen lassen kann!
